Warum Arbeitsumgebungen flexibel sein müssen
Ein Beispiel: Stell dir vor, du ziehst in eine Wohnung ein.
Die Küche ist drin. Alle Möbel sind drin. Es ist nicht deine Küche und es sind nicht deine Möbel - alles ist bereits vor deinem Einzug eingerichtet worden. Nicht nur, dass alle Möbel drin sind. In der Küche ist die Komplettaustattung drin. Besteck, Teller, Töpfe, Pfannen. Das Bücherregal ist gefüllt mit Büchern. Der Kleiderschrank gefüllt mit Kleidung. Auch das sind nicht deine Sachen.
Es gibt einen weiteren Haken: Du darfst es nicht verändern. Keine Möbel umstellen. Keine Bilder an den Wänden tauschen. Du darfst die Wohnung nutzen, aber diese nicht verändern. Wie wohl würdest du dich fühlen? Für wie lange? Wie fühlt sich das ganze nach Wochen, Monaten Jahren an? Wirst du dich an den vorgegebenen Stil anpassen? Oder umziehen?
Wir leben und arbeiten am glücklichsten in Umgebungen, in denen wir uns wohlfühlen. Um uns in Umgebungen wohlfühlen zu können, müssen wir diese mitgestalten können. Natürlich gbt es Beschränkungen, aber in vielen Punkten benötigen wir die Freiheit, diese zu gestalten. Wer also einen voreingerichteten Arbeitsplatz ohne Gestaltungsmöglichkeiten vorgegeben bekommt, wird auf Dauer nicht glücklich arbeiten können. Natürlich müssen Rahmenbedingungen gegeben sein (Infrastruktur). Der Spielraum zur Gestaltung sollte aber möglichst groß sein. Dazu gehört es, den Raum verändern zu dürfen.
Im weXelwirken Coworking haben wir die Tische einfach mal platziert. Umstellungen werden begrüßt (natürlich in Absprache mit allen Betroffenen). Wir reden immer wieder offen darüber, welche Dinge geändert oder verbessert werden müssen und was davon Priorität hat. Ich als Betreiber bin hier Antrieb und Fragender und bei manchen Dingen Umsetzer. Ich bin aber nicht Entscheider. Nur so kann sich eine gesunde Community in einem Coworking Space entwickeln.
Damit ist klar, es geht hier nicht nur um Möbel, sondern auch und gerade um die Menschen. Wer in einem Arbeitsraum wie einem Coworking Space nicht mit den dort anwesenden Menschen klar kommt, wird dort nicht gut arbeiten können. Das ist ein wichtiger Aspekt des Coworking => "Community Working".
Fassen wir zusammen: In fest vorgegebenen, nicht flexiblen Arbeitsumgebungen kann nicht der höchstmögliche Wohlfühlfaktor erreicht werden. Dazu braucht es flexible Arbeitsumgebungen, die immer wieder neu gestaltet werden können. Diese sind zwar auch schon irgendwie eingerichtet. Mit dem Wissen und der ständigen Erinnerung an die Flexibiltät können diese aber über die Zeit verändert werden und so immer wieder den Wohlfühlfaktor oben halten.
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